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- Veröffentlicht: 10. November 2016
Aus dem Stand beschleunigt der Audi Q5 2.0 TFSI in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 und beendet seinen allemal dynamischen Vortrieb erst bei 237 km/h. Allerdings ist ihm gerade in höheren Drehzahlbereichen der überschaubare Hubraum von nur zwei Litern anzumerken. Hier wirkt das Turbotriebwerk nicht so souverän, wie man es sich von einem gleichstarken Sechstzylinder in V- oder Reihenbauform wünschen würde. Und doch braucht der Vierzylinder im bayrisch-mexikanischen Allradler keine lange Zeit, um den Piloten zu erfreuen. Denn wer lässig mitschwimmt, zwischendurch kraftvoll beschleunigt und dann wieder im flotten Galopp auf der Autobahn unterwegs ist, ist mit dem Volumen-Benziner gut bedient. Die bisweilen allzu rustikale Dieseltechnik vermisst man an Bord des Allradlers nicht, der ab Anfang 2017 nicht mehr in Deutschland, sondern im mexikanischen San José Chiapa vom Band läuft. Die Reifenspuren, in denen der Segmentführer dann wandelt, sind breit. Bisher wurden 1,6 Millionen Fahrzeuge verkauft; selbst im letzten Jahr seines Modellzyklus‘ war der Q5 nicht vom Segmentthron zu stürzen.
Teure Extras
Beim Fahrwerk lässt einem Audi viele Möglichkeiten. Die beste Wahl ist die mit 1.950 Euro Aufpreis allerdings stattliche gepreiste Luftfederung. Mit ihr wechselt der Crossover variabel die Bodenfreiheit oder während der Fahrt ganz nach Gusto von komfortabel auf sportlich. Wer nicht mit dem Serienfahrwerk unterwegs sein möchte, ist mit dem elektronisch verstellbaren Fahrwerk bestens bedient. Auch hier lassen sich verschiedene Modi anwählen und das zusätzliche Fahrvergnügen kostet mit 980 Euro nur rund die Hälfte.
Deutlicher als beim zwillingshaften Äußeren präsentieren sich die Q5-Unterschiede zwischen alt und neu im Innenraum. Das Platzangebot ist vorne kaum größer als bisher; jedoch wirkt alles moderner und die bisweilen hässlichen Kunststoffflächen rund um Instrumente und Bedienelemente sind verschwunden. Ärgerlich, dass Audi seinen alles andere als preiswerten Q5 nicht serienmäßig mit zeitgemäßen Dreingaben wie LED-Scheinwerfer (ab 1.190 Euro), animierten Instrumenten (500 Euro) und einem Navigationssystem (2.820 Euro) versorgt. Alles muss man wie bei den Brüdern A4 / A5 extra bezahlen und der 8,3 Zoll große Multifunktionsbildschirm auf der Mitte des Armaturenbretts ist nicht nur etwas klein, er wirkt auch wie ein nachträglich montierter Fremdkörper. Eine Touchfunktion hat der Bildschirm ebenfalls nicht. Da gefallen die sehr bequemen Sitze, auf Wunsch elektrische bedienbar, beheizt und edel beledert, schon besser. Etwas mehr Knieraum gibt es im Fond, wenngleich man sich den Verstellbereich der verschiebbaren Rückbank weiter Richtung Laderaum wünschen würde. Der ist mit 550 bis 1.550 Litern allemal groß genug, lässt aber eine elektrische Bedienung ab Werk vermissen. Auch diese Selbstverständlich muss für 490 Euro teuer extra geordert werden.