Der Prius ist das erste Fahrzeug, das Toyota auf seine neue, weitgehend variable TMGA-Plattform stellt, die Motor, Antrieb und Batteriesystem kompakter in der Karosserie verschwinden lässt. So sitzen die Insassen im Toyota Prius nunmehr niedriger als bisher und der Laderaum wuchs um 56 auf stattliche 502 Liter. Eine elektrische Heckklappe fehlt jedoch weiterhin im Angebot und statt einer längst zeitgemäßen elektrischen Parkbremse gibt es wie in den 80er Jahren nur eine betagte Fußfeststellbremse - doch wieder "puh". "Wir wollten den Prius im Vergleich zu seinem Vorgänger in allen Bereichen verbessern", weckt Prius-Projektmanager Kazuaki Shingo Hoffnungen, "ein wunderschönes Auto für unseren wunderschönen Planeten Erde." Da überrascht es, dass sich beim Antrieb des Prius ungewöhnlich wenig getan hat. Unverändert wird der Japaner von einem blutleeren Vierzylinder-Saugmotor mit 1,8 Litern Hubraum und einer Leistung von 72 kW / 98 PS und einem maximalen Drehmoment von 142 Nm bei 3.600 U/min befeuert. Das blasse Triebwerk wird von einem Elektromotor unterstützt, der in seiner neuesten Ausbaustufe 53 kW / 72 PS und ein maximales Drehmoment von 163 Nm zur Verfügung stellt. Das sind sogar sieben Kilowatt weniger als bisher.
Viel Platz im Fond
Wer erwartet hatte, dass die nächste Prius-Generation wie selbstverständlich mit Plug-In-Modul und einem Lithium-Ionen-Akku über die Lande surrt, sieht sich getäuscht. Die moderne Akkutechnik gibt es zunächst nur in Japan und dann in den USA, weil es hier nach Aussagen der Toyota-Techniker erhöhte Anforderungen an die Klimatisierung gibt. Da die nunmehr ausgelaufene Generation des Plug-in-Prius mit einer überschaubaren rein elektrischen Reichweite von 19 Kilometern sich jedoch schon aufgrund des Aufpreises von gigantischen 10.000 Euro die Reifen in den Verkaufsräumen platt stand, wird es zum Marktstart des Neulings keine Plug-In-Variante geben, die sich zu Hause oder an öffentlichen Ladesäulen per Kabel erstarken lässt. Diese soll frühestens im Modelljahr 2017 folgen und dann immerhin bis zu 30 Kilometer rein elektrisch fahren können.
Im Innenraum sind die Veränderungen deutlich geringer als beim Außendesign. Dank des 2,70 Meter langen Radstandes gibt es unverändert gute Platzverhältnisse. Die Ergonomie gerät insbesondere bei groß gewachsenen Personen trotz des fast sechs Zentimeter nach unten verlegten Hüftpunktes an ihre Grenzen. So ist der Verstellbereich der Sitze sowie des Lenkrades zu klein. Schalter wie zum Beispiel für die Sitzheizung lassen sich an der Mittelkonsole nur ertasten. Eine komplette Vernetzung des Fahrzeugs über den großen Multifunktionsbildschirm via iPhone, Android-Telefon inklusiv WLan-Funkwabe fehlte zumindest bei den japanischen Testfahrzeugen.
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- Veröffentlicht: 04. November 2015