"Wir haben dem Prius ein neues Hybridsystem, einen niedrigerer Schwerpunkt, eine steifere Karosserien und damit insgesamt ein besseres Fahrgefühl gegeben", erläutert der Projektverantwortliche Motoo Kamiya, "zudem ist die Sicht nach vorne und hinten besser als bisher." Das Thema Leichtbau spielte beim Prius jedoch nur eine untergeordnete Rolle. So wiegt der Japan-Hybride mit einem Leergewicht von 1.360 Kilogramm trotz leichterer Akkutechnik sogar zehn Kilogramm mehr als bislang. Kamiya unterstreicht, dass es sich beim Prius "unverändert um den effizientesten Benziner der Welt handelt", der mit einer thermischen Nutzung von 40 Prozent fast an einen Diesel heranreicht. Das Hybridsystem wurde 20 Prozent leichter, die Nickelmetallhydrid-Batterie unter den Rücksitzen verlor ebenfalls zehn Prozent Volumen.
Beim Fahrgefühl setzt der Prius unverändert auf Komfort. Die Lenkung ist direkter als bisher, das CVT-Getriebe macht bei starkem Beschleunigen nicht derart viel Getöse und auch das Anfedern von Vorder- und Hinterachse geschieht etwas kommoder als bislang. Doch in flott gefahrenen Kurven untersteuert der Fronttriebler mit seinen schmalen 195er-Reifen nach wie vor mächtig und die Wankbewegungen bei Ausweichmanövern lassen einen an hybride Seefahrten der vergangenen Jahre denken. Unverändert ist der Prius kein Auto, das irgendeine Art von Fahrspaß vermittelt. Dafür ist der Antrieb zu schlapp und das zwar verbesserte CVT-Getriebe ohnehin die falsche Wahl. Die offiziellen Fahrleistungen will Antriebsexperte Fukumara Misumasa trotz des bevorstehenden Verkaufsstarts noch für sich behalten, doch es ist davon auszugehen, dass sich die Fahrleistungen des Prius nicht verbessert haben. Dann ist bei Tempo 180 nach wie vor Schluss und auch die Beschleunigung 0 auf Tempo 100 dauert mehr als zehn Sekunden. Im Vergleich zu seinem Vorgänger soll der Toyota Prius immerhin 15 Prozent sparsamer geworden sein. Das würde einen Normverbrauch von rund 3,3 Litern Super auf 100 Kilometern bedeuten.
Während der Fahrt stehen dem Fahrer unverändert drei Fahrmodi zur Auswahl. Neben dem Ecomodus gibt es die Stufen Normal und Power, von der man sich nach der Begrifflichkeit jedoch nicht zu viel versprechen sollte. Gewonnen hat der Prius bei der Geräuschdämpfung, denn durch auch hier macht sich die neue, deutlich steifere Karosserie bemerkbar und auf Wunsch gibt es den Toyota Prius mit Dämmglas. Auch bei Assistenzsystem bietet der Prius gerade im Vergleich zur internationalen Konkurrenz nur das Nötigste. Neben einem Notbremsassistenten hält nunmehr eine Spurverlassenswarnung und ein Fernlichtassistent für die optionalen LED-Scheinwerfer Einzug. Einen Preis für den deutschen / europäischen Markt will Toyota noch nicht verraten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass er bei rund 28.000 Euro starten wird; aktuell geht es bei knapp 27.000 Euro los.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 04. November 2015