Sahne-Häubchen
Alfa nimmt seinem stimmungsvollen Spaßmacher 4C einfach das Dach weg und macht ihn als Spider so einem echten Lustobjekt.
Die Unterschiede zwischen Alfa Romeo 4C Spider und 4C lassen sich einfach aufzählen. 72.000 statt 62.500 Euro, acht Kilogramm mehr Gewicht und ein waschechtes Targadach nach alter Rollmanier. Der Rest bleibt wie gehabt: scharfes Design, purer Fahrspaß, kompromisslose Lenkung, mäßiger Komfort und allzu preiswerter Innenraum. Was fiele schwerer, als sich in diesen Alfa nicht zu verlieben? Natürlich hat er seine Macken wie die meisten Alfas. Die Sitzposition ist nicht nur für groß gewachsene Personen zu hoch, der Beifahrer hockt auf dem mäßig dimensionierten Ledergestühl wie ein Affe auf dem Schleifstein, dem man hat besser vorher das linke Bein amputiert und die Windgeräusche sind insbesondere bei offenem Dach schlicht ohrenbetäubend - zumindest ab 130 km/h.
Targa statt Cabrio
Daher keine Spielereien und nach der kurzen Autobahnpassage gleich ab auf die Landstraße. Hier fällt die unten herum schwergängige, weil nicht servounterstützte Lenkung nicht weiter ins Gewicht und der Dank Karbonchassis nur rund eine Tonne schwere Spaßmacher kann seine Kurvenlust mehr denn je mit seinem Piloten ausleben. Mit offenem Dach ist das noch eine ganze Ecke lustvoller als mit dem ebenfalls 3,99 Meter langen 4C Coupé. Zudem machen sich Insassen über 1,80 Meter nicht vollends lächerlich, wenn es ans Eintauchen hinter das Steuerrad geht. Das Stoffdach lässt sich nach alter Targamanier links und rechts entriegeln, von zwei verwirrenden Drehknöpfen im Innern befreien und dann in sich zusammenrollen. Passt in die kleine Tasche im nicht viel größeren Laderaum (110 Liter Volumen) hinter dem potenten 1,8-Liter-Triebwerk. Ebenso süß wie unsinnig: das kleine Staufach zwischen den Sitzlehnen - abschließbar mit einem Winz-Schlüssel in Poesiealbumgröße. Alfa eben.
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- Veröffentlicht: 20. Mai 2015