Ritt auf dem Asphalt-Godzilla
Ein Kompakt-SUV mit 600 PS - das kommt dabei raus, wenn japanische Ingenieure in einer Karaoke-Bar zu lange Gas geben. Der Juke-R 2.0 ist eine echte Höllenmaschine.
Auf den ersten Blick schaut das mattschwarz lackierte Gefährt aus, wie ein optisch aufgemotzter Nissan Juke. Kann einem gefallen, muss aber nicht. Alles Geschmacksache. Je länger man das Kompakt-SUV betrachtet, dämmert es einem, dass hier ein echter Godzilla unter dem extravaganten Blechkleid steckt: ein doppelflutiger Auspuff, ein bügelbrettgroßer zweigeteilter Spoiler, eine Carbon-Front mit riesigen Nüstern und breite Walzen demonstrieren Potenz. Gut, das montiert jeder Hinterhof-Tuner an einen Golf IV wird der eine oder andere zurecht denken. Die neue Raubtier-Optik lässt den Juke-R 2.0 noch schärfer aussehen, als den Vorgänger.
Antriebsstrang vom Nissan GT-R
Aus der Vermutung wird Gewissheit, sobald man das Cockpit des besonderen Juke entert: Schalensitze, Schaltwippen und ein Sicherheitskäfig. "Der ist nötig, wegen der Karosseriesteifigkeit", murmelt ein Nissan-Ingenieur fast schon entschuldigend. Beim Blick auf die Playstation-ähnliche Mittelkonsole mit den vielen Digital-Anzeigen stellt sich ein Deja vu ein. Schnell wird klar: Unter diesem Juke steckt wieder der Nissan GT-R. Also jene Allrad-Bestie, die einst dem Porsche Turbo auf der Nordschleife den Garaus machte.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 01. Oktober 2015