Das ist sicher nicht immer ganz einfach. Denn so eine weißblaue Querdynamik-Fahrschule ist nicht ganz billig. So ein Training kann auch mal locker knapp 3.000 Euro kosten. Da erwarten die Teilnehmer natürlich einiges. "Nicht jeder ist zum Instruktor geeignet", sagt Karl-Heinz Müller, der die Winter-Trainings leitet. Gut Auto zu fahren, reicht nicht. "Man muss sozial kompetent sein und Inhalte verständlich vermitteln können", so Müller weiter. Eine Kernkompetenz ist, auch beim Letzten in der Autoschlange, die dem Führungsfahrzeug folgt, die Fehler zu erkennen und zu berichtigen. Einer, der das kann, ist Florian Wimmer. Der Ingenieur und tüftelt bei BMW an zentralen Steuergeräten. "Mir macht diese Arbeit so viel Spaß, dass ich auch meine Freizeit dafür opfere", erzählt der 33jährige, der seit vier Jahren mit dem Funkgerät in der Hand Fahrtipps gibt.
Beunruhigende Tendenz
Dementsprechend groß ist der Andrang bei der BMW "Instructor Academy". Doch nicht jeder bekommt den Ritterschlag. Rund zwei Drittel der Bewerber schaffen die Ausbildung nicht. Schließlich bilden die Absolventen auch Fahrer von Sicherheitsfirmen, Ingenieure, die die BMW-Prototypen testen und die Chauffeure der Top-Manager, aus. Um die Weihen des Instruktors zu erhalten, muss der Bewerber verschiedene "Führerscheine" erwerben. Die Spanne reicht von intensiven Fahrsicherheitstrainings, die drei Wochen dauern, bis hin zu Rennstrecken-Kursen, die in der berüchtigten Nordschleife ihren Höhepunkt finden. Flankiert wird das Ganze durch die Schulung der Sozialkompetenz.
Das letzte Wort, ob ein Teilnehmer einen der begehrten Jobs bekommt, hat die Leiterin der "Instructor Academy" und erfolgreiche Rennfahrerin Claudia Hürtgen. Das entspricht der Tradition: Zu den Instruktoren, die vor mehr als 30 Jahren die Fahrertrainings durchführten, gehörten Fahrer, wie der Formel-1-Pilot Marc Surer oder der finnische Rallye-Professor Rauno Aaltonen. Mittlerweile sind es fast 100 Instruktoren, die den Leuten das Zusammenspiel zwischen Lenkrad Gas und Bremse beibringen. Rund 5.000 Trainings finden jedes Jahr rings um den Globus statt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 30. Januar 2016