Wir verhandeln mit BMW
Ssangyong kennen in Deutschland nur eingefleischte Fans von Rexton oder Tivoli, mit dem die Koreaner unlängst einen Achtungserfolg landeten. In der Konzernzentrale nahe Seoul werden bereits Pläne geschmiedet, bei denen der Münchner Autobauer eine wichtige Rolle spielt.
Der Ssangyong-Leitsatz lässt wenig Raum für Interpretationen. "Der innovativste und am meisten respektierte Autobauer Koreas" prangt in dicken Lettern in der Eingangshalle der Konzern-Zentrale in Pyeongtaek, gut eine Stunde von der Hauptstadt Seoul entfernt. Die Realität sieht momentan noch etwas anders aus. Diese markige Aussage dürfte Kia und Hyundai nur ein Lächeln entlocken. Schließlich spielen die beiden koreanischen Autobauer in einer ganz anderen Liga, als der heimische Konkurrent mit seinen 150.000 verkauften Autos pro Jahr.
Maskulines Design
Doch die Underdogs haben Großes vor: Bis 2019 sollen drei neue Modelle Ssangyong zum SUV-Spezialisten machen. Außerdem in der Pipeline: das autonome Fahren und ein Elektromobil, das 2020 auf den Straßen rollen soll. Bei dem Stromer stehen bereits die Parameter fest: Die Leistung der E-Maschine beträgt 150 kW / 204 PS und mit einer 43 kWh-Batterie, deren Zellen von LG stammen, ausgestattet, soll der E-XIV 300 Kilometer weit kommen. Die Basis des 4,18 Meter langen Crossovers stammt vom Tivoli, denkbar ist auch eine Range-Extender-Variante, deren Reichweite dann 700 Kilometer beträgt. Momentan ist noch ein Ein-Zylinder-Motor mit 25 kW / 34 PS verbaut. Beim Serienmodell soll es dann aufgrund der Laufruhe ein Zweizylinder-Aggregat sein. Beim Antriebsstrang ist BMW ein potentieller Technikspender. "Wir verhandeln mit BMW", sagt Ssangyong-Konzernchef Johng-Sik Choi. Spruchreif sei allerdings noch nichts. Die Münchner dürften einer Kooperation nicht abgeneigt sein, so würden sich die Investitionen in die i-Modelle schneller rechnen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 16. Juni 2016