Breite Schleusen
Bei der Elektromobilität sind die Ladezeit ein wichtiger Faktor. Vor allem, wenn die Infrastruktur noch nicht perfekt ausgebaut ist. Deswegen optimieren die Autobauer mit Updates die Stromtank-Geschwindigkeit der Akkus. Aber es gibt noch große Unterschiede zwischen den Herstellern.
Wer sein Auto liebt, der schiebt, heißt es. Im aktuellen Zeitalter der Elektromobilität könnte man diesen Spruch mit einem Augenzwinkern abändern in: "Wer sein Auto mag, steht im Ladepark". Die Ladegeschwindigkeit ist neben der Infrastruktur der Stromtankstellen zwei wichtige Faktoren auf dem erfolgreichen Weg zur Elektromobilität. Ionity, Tesla EnBW und andere wollen ein möglichst dichtes Netz an Schnellladepunkte knüpfen. Damit der Saft möglichst schnell in die Akkus fließt, müssen aber auch die Energiespeicher und das dazugehörige Ladesystem mitspielen. Um das zu gewährleisten, spielen die Hersteller entweder drahtlose Updates auf oder erneuern die Software bei einem Werkstattaufenthalt.
Plateau als Ziel
Das wissen auch die Autobauer und tüfteln daran, die Batterien und vor allem die Technik so zu optimieren, dass der Strom möglichst schnell fließen kann. Bei VWs MEB war eine Optimierung der Ladegeschwindigkeit überfällig, denn je nach Größe der Batterien zogen die VW Akkus bei der zunächst nur mit 100 beziehungsweise 125 kW Strom. Während die 45 kWh- und 58 kWh-Batterien schon Mitte des vergangenen Jahres ein Update bekamen, waren im Dezember die großen Energiespeicher dran. Höchste Zeit! Denn mit den erwähnten 125 kW (in der Spitze!) war VW beim Stromtanken Mittelklasse. Jetzt sollen es bis zu 150 kW, wenn es ideal läuft, sogar kurzzeitig 175 kW. Wichtiger ist die Optimierung der Ladekurve, die flacher verläuft und so längere Zeiträume höher Ladegeschwindigkeiten zulässt. Denn was helfen 175 kW in der Spitze, wenn sie nur ein paar Sekunden anliegen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 16. Februar 2022