Großer Bruder

Der Mercedes EQB ist technisch eng verwandt mit dem EQA, soll aber die Kunden ansprechen, die ein praktisches Familienauto suchen. Daher kommen die harten Konkurrenten nicht aus dem eigenen Haus.
Wer A sagt, muss auch B sagen, weiß der Volksmund. Und was die Tradition vorgibt, ist vor allem im alemannischen Raum nur recht und billig. Also schiebt Mercedes nach dem EQA nun den EQB nach, der mit 4,68 Metern um 22 Zentimeter länger ist als der kleine Bruder. "Die Autos sind modular entwickelt" erklärt Chefingenieur Axel Heix. Was nichts anderes heißt, als dass A und B bei der Mercedes Technik ganz eng verwandt sind. Ein Unterscheidungsmerkmal ist die eben erwähnte Größe. Also kann man in den EQB eine aufpreispflichtige dritte Sitzreihe packen oder einen Kofferraum mit maximal 1.710 Litern Fassungsvermögen nutzen.
Komfortabel abgestimmt
Blickt man auf den Allradantrieb, nutzt auch der Mercedes EQB beim Allradantrieb eine ähnliche Antriebsphilosophie wie die Konkurrenz aus Ingolstadt, Wolfsburg und Mladá Boleslav. Während an der Hinterachse eine Permanenterregte Synchronmaschine für Vortrieb sorgt, verrichtet vorne eine Asynchronmaschine (ASM) ihr Werk und ist quasi ein Teilzeitarbeiter. Der Vorteil eines ASM-Elektromotors ist, dass er auch unbestromt mitlaufen kann, dabei nur sehr geringe Schleppverluste auftreten und die E-Maschine bei Bedarf blitzschnell zugeschaltet werden kann. Damit ist der 4Matic-Antrieb im Mercedes EQB vom Prinzip her ein elektronischer Hang-On-Allrad. Denn die meiste Zeit agiert der effiziente PSM-E-Motor an der Hinterachse ohnehin auf eigene Faust und holt die Vorderachse nur bei Bedarf ins Vortriebsboot. So wird Strom gespart.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 09. November 2021