Alle gegen Audi

Die 83. Auflage der legendären 24-Stunden von Le Mans wirft ihre Schatten voraus. Toyota und Porsche wollen dem Titelverteidiger Audi das Leben schwer machen. Nissan reitet seine Attacke mit einem außergewöhnlichen Konzept.
Der Frontantrieb ist im Straßenverkehr aufgrund seiner Vorteile geschätzt. Autos mit diesem Konstruktionskonzept sind leicht zu beherrschen und günstiger als giftige Heckschleudern. Im Rennsport ist es genau umgekehrt: Sogenannte Frontkratzer bieten im Grenzbereich deutliche Nachteile gegenüber den heckgetriebenen Boliden. Bei den 24 Stunden von Le Mans will Nissan jetzt den Gegenbeweis antreten. Der japanische Autobauer tritt in der LMP1-Königsklasse mit einem Frontmittelmotor-Auto an, bei dem die Vorderräder die Kraft des V6-Triebwerks auf die Straße bringen.
Porsche rüstet zum Angriff
Schon die Optik garantiert Aufmerksamkeit. Der 4,65 Meter lange GT-R LM Nismo ähnelt mit seiner langen Motorhaube und dem flachen Cockpit eher dem Batmobil, als einem Le-Mans-Renner. Obwohl Nissan seit 16 Jahren nicht mehr in der Top-LMP1-Klasse angetreten ist, waren die Japaner dennoch in anderen Rennserien erfolgreich. "Wir haben mit dem Nissan Zeod RC enorme Erfahrungen bei Hybridrennwagen gesammelt. Die werden uns jetzt zugutekommen", sagt Marketing-Chef Roel de Vries. An Kraft sollte es dem Boliden mit der extravaganten Optik nicht mangeln. Insider munkeln, dass der Nismo mit einer Systemleistung von 1.400 PS ins Rennen geht. Bleibt aber immer noch die Frage, wie die Japaner die Power in den Kurven auf den Boden bringen wollen. Auf den lange Geraden des Circuit de la Sarthe könnte die außergewöhnliche Rennsport-Rechnung aufgehen. Zumal mit Marc Gene ein etablierter Pilot in einem der drei GT-R LM Nismo sitzen wird.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 22. Februar 2015